„Der Kracher von Moskau“ – Fußball zwischen Sport und Politik
Geisa. Am 24. April 2018, um 18:30 Uhr, laden die Hessische Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) und die Point Alpha Stiftung gemeinsam zur Filmpräsentation der 45-minütigen Dokumentation „Der Kracher von Moskau“ ein. Im Anschluss findet eine Gesprächsrunde mit dem Fußballblogger Matthias Kneifl und Thomas Grimm, dem Autor des Films und gleichnamigen Buches statt. Moderiert wird die Runde von Dr. René Wiese, Historiker am Zentrum deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V.
Bereits häufiger in der Geschichte hat Sport eine politische Dimension bekommen. Durch die jüngs-ten Verwerfungen zwischen Russland und dem Westen gerät auch die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft unter Druck. Kurz vor Beginn des Großereignisses soll deshalb der Blick zurück auf ein besonderes Sportereignis in den deutsch-sowjetischen Beziehungen geworfen werden.
1955 herrscht Kalter Krieg zwischen Moskau und Bonn, wie auch zwischen Bonn und Ost-Berlin. Doch dann geschieht etwas Bemerkenswertes: Im Juni 1955 geht eine Einladung des sowjetischen Fußball-verbandes an den DFB. Die bundesdeutsche Nationalelf, der amtierende Weltmeister, soll in einer symbolträchtigen Sportveranstaltung in Moskau antreten. Und dies nur wenige Tage vor dem Kanz-lerbesuch von Konrad Adenauer im Kreml. Kurz nach Bekanntwerden erheben Befürworter und Geg-ner ihre Stimmen. Selbst Adenauer ist nicht begeistert von der Annahme der Einladung durch den DFB. Der Film schildert ein besonderes Kapitel aus der deutsch-deutschen und deutsch-sowjetischen Beziehungsgeschichte im Kalten Krieg. Anhand bislang unbekannter Filmaufnahmen aus russischen und deutschen Archiven dokumentiert der Dokumentarfilm in beeindruckender Weise ein Stück Zeit-geschichte.
„Die Lehre dieses besonderen Spiels ist, dass Fußball auch Völker verbinden kann. Trotz der Gräuel des Zweiten Weltkriegs und der ideologischen Gegensätze des Kalten Krieges fand das Spiel in beiden deutschen Staaten und in der Sowjetunion einen großen Zuspruch. Die Beziehungen zwischen Bundesrepublik und Sowjetunion blieben allerdings noch über Jahrzehnte in einem Sonderzustand“, sagt Stiftungsdirektorin Ricarda Steinbach.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstaltung: „Der Kracher von Moskau“ – Filmpräsentation und Gesprächsrunde
Termin: 24. April 2018, 18.30 Uhr
Ort: Haus auf der Grenze, Platz der Deutschen Einheit 1, 36419 Geisa