30 Jahre liegt es bereits zurück, das zweite „Wunder von der Weser“. Im Landesmeisterpokal trifft Werder in der ersten Runde auf den BFC Dynamo und dreht eine 0:3-Hinspielniederlage durch ein sensationelles 5:0 im Rückspiel. Anlässlich dieses „wunderbaren“ Jubiläums präsentiert das WUSEUM am nächsten Freitag, 16. November ab 20 Uhr eine Gesprächsrunde mit Protagonisten und Zeitzeugen aus dem Herbst 1988.
Ein Blick in die Vereinschronik weist für das Jahr 1988 eines der vielen „Fußballwunder von der Weser“ aus. Doch als Werder am 11. Oktober den Serien-Meister der DDR, den BFC Dynamo Berlin im Europapokal der Landesmeister im heimischen Weser-Stadion mit fünf Toren besiegt, war dies kein normales Europapokalspiel, sondern ein enorm politisch aufgeladenes Duell.
Neben den sportlichen Zielen galt es für die Berliner „Diplomaten im Trainingsanzug“ mit einem Erfolg die „Überlegenheit des Sozialismus“ zu demonstrieren. Die Bremer hingegen suchten bereits seit Jahrzehnten die Nähe zu den ostdeutschen Fußballfans. Sowohl Werders Auftreten als auch die Spielweise in vorherigen deutsch-deutschen Duellen hatten den Grün-Weißen viele Sympathien eingebracht. So konnten trotz staatlicher Trennung DDR-Bürger Vereinsmitglieder beim SVW werden.
Am 16. November wird ab 20 Uhr (Einlass: 19.45 Uhr) im WUSEUM an diese Phase deutsch-deutscher Vereinsgeschichte zwischen Abgrenzung und Annäherung erinnert. Im Rahmen einer Talkrunde, moderiert von Dr. René Wiese vom „Zentrum deutsche Sportgeschichte“, diskutieren Willi Lemke und Klaus-Dieter Fischer sowie Thomas Schaaf, Thomas Wolter und Journalist Heinz Fricke nicht nur über den sportlichen Erfolg von vor 30 Jahren, sondern auch darüber wie der politische Traum von der Einheit bei Werder gelebt und am Leben erhalten wurde.
Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, ist eine Reservierung zwingend erforderlich. Diese kann bis Donnerstag, 15. November unter info@werder.de oder über 0421 – 434590 erfolgen.